Die Wohnblöcke der Überbauung Mittlere Telli in Aarau sind typische Vertreter sogenannter Grosssiedlungen. Sie entsprechen dem Trend der Nachkriegsjahrzehnte zu ver- dichtetem Bauen, um der schnell wachsenden Bevölkerung Wohnmöglichkeiten zu bieten. Dabei mussten neue Wege gefunden werden für ein speditives und kostengünstiges Bauen. Erst mit Hilfe von neuen Herstellungsverfahren und durch Vorfertigung von Bauteilen aus Beton wurden solche Grossprojekte möglich. Die Standardisierung von Grundrissen war die logische Konsequenz. Gerade dieses Aneinanderreihen von immer gleichen Elementen führt zu einer streng modularen Architektur, die an den Fassaden lesbar wird.
Das Ziel einer Neugestaltung ist das Auflockern dieser starren Strukturen. Durch das Anstreichen einzelner Bau- teile wird die Erscheinung der Fassade fragmentiert und in eine uneinheitlich rhythmisierte Fläche verwandelt. Die Geschossschichtung löst sich auf und damit die blockhafte Präsenz der Bauvolumen. Mit Hilfe weniger Buntfarben und glänzender Anstrichstoffe verändert sich das Bild der Siedlung, entwickelt sich ein vielschichtiges Spiel zwischen gebauter Struktur und ihrer Erscheinung.
